#NEULAND – Schule und die neuen Medien

Das gerne zitierte #NEULAND hat es mir inzwischen wirklich angetan. Ich finde, ob ich will oder nicht immer wieder Beispiele für die Existenz des Neulandes. Da gibt es Behörden, die gerne ein Fax von mir hätten… FAX? Habe ich eine Zeitmaschine? Wir haben 2015! Und so viele andere Beispiele.

Gestern Abend hat zum Beispiel der gute Caschy dieses Bild auf Facebook gepostet:

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Ich bin einerseits echt schockiert, andererseits fühle ich mich aber auch bestätigt. Wenn dieses Bild und die Informationen dazu echt sind – und davon gehe ich wirklich aus, haben wir in diesem Land ein wirklich tiefgreifendes Problem.

 

Das ist eine Frage aus einem Schultest, einer Klassenarbeit! Und zwar nicht aus dem Jahr 2001, sondern aus diesem Jahr – aus 2015. Diese Aufgabe wurde keinem Grundschüler der 4. Klasse gestellt, sondern einem Oberstufen Penäler der 7. Klasse. Ich weiß nicht was mich mehr aus dem Konzept gebracht hat, die Banalität der Aufgabe oder die Tatsache das es sich um eine Windows XP Frage handelt. XP im Jahre 2015 ! ? ! ? ! ? ! WTF

Und dann geht dem Lehrer auch noch ein Fehler durch – wer hat ihn gefunden?

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Ende letzten Jahres hatte ich das Vergnügen Menschen kennen zu lernen die Computertechnisch tatsächlich auf steinzeitlichem Niveau unterwegs waren. Menschen zwischen 20 und 30 Jahre alt, die vor einem Excel sitzen und eine Aufgabe bearbeiten sollen, die wirklich Schritt für Schritt vorgegeben wird. Tatsächlich haben diese einen Taschenrechner genutzt um 12×9 zu rechnen. Mal davon abgesehen, das Excel genau dafür gemacht ist – rechnen! – sollte man weder Excel, noch einen Taschenrechner für diese Aufgabe benötigen müssen.

 

Erstaunlicher Weise sind diese Menschen allesamt in der Lage auf ihrem Smartphone Facebook zu nutzen und mit Whatsapp und Messenger Kontakt zu ihrem sozialen Umfeld zu halten. Eine knapp 30 jährige verkündete stolz, das ihre 9 jährige Tochter ihr das gezeigt hat. Weder sollte eine 9jährige das wissen, noch sollte sie es ihrer Mutter erklären müssen.  Auch traurig ist, das sie ihrer Tochter da auch nichts zurückgeben kann, bzw. ihr einen gesunden Umgang mit den digitalen Medien beibringen kann. Wie denn auch?

Es wird alles auf die Schule abgeschoben, die Lehrer werden es schon richten. Quatsch, die sind doch meist selbst mit diesen Themen überfordert. Hört man sich um, informiert man sich, gibt es viele Schülerstimmen die immer wieder auf folgende Zusammenfassung kommen:

Unsere Schule hat in den letzten Jahren Geld bekommen um IT anzuschaffen oder zu modernisieren. Jetzt gibt es interaktive Whiteboards und Beamer, aber die Lehrer nutzen es nicht, weil sie nicht wissen wie.

Es gibt sicher viele Lehrer die es können, die die Zeit aufbringen und sich informieren und auch weiterbilden, aber ein gros vernachlässigt einfach die gegebenen Möglichkeiten. Mancheiner spricht ja schon von einer totalen Zwangsdigitalisierung. Ja, aber so ist es eben.

Das Internet ist kein vorübergehender Hype, der auch wieder vorbei geht. Die Arbeit am PC ist keine Ausnahme mehr in unserem Berufsleben.

Nicht jeder kann oder muss ein Excel-Guru oder Programmier-Gott sein – das ist auch nicht nötig. Aber Grundkenntnisse müssen heute dringend vorhanden sein. Word, Powerpoint und Excel (oder entsprechende Derivate) müssen zumindest in den Grundzügen verstanden sein. Das Internet kann mehr als Facebook und lustige Videos abspielen, auch das muss vermittelt werden.

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Ich hatte immer im Hinterkopf das in Deutschland Staat und Kirche getrennt sind, das ist aber falsch. Es gibt ein partnerschaftliches Miteinander. Okay, dann ist das halt so. Gleichzeitig gibt es die Religionsfreiheit und mehr als nur zwei Glaubensrichtungen in unserem Land. Ist es nicht langsam an der Zeit, unsere nachfolgenden Generationen auf das echte Leben vorzubereiten? Natürlich wird in Fächern wie Religion und Ethik mehr vermittelt als Bibelkunde. Da geht es um Werte. Aber hey, da können doch die Eltern sicher auch was dazu beitragen.

Schafft den Religionsunterricht ab!

Ein bis zwei Wochenstunden für neue Medien.

Das bringt die Schüler weiter, das bringt das Land weiter. Liebe Kirchen, die ihr die Steuern eurer Gläubigen mit großen Händen nehmt, bietet für die Kinder, für die Jugend interessante Projekte und Veranstaltungen an. Bibelstunden die Spaß machen? Ja, so etwas in der Art. Wenn die Menschen das annehmen, super. Wenn nicht, dann macht ihr halt irgendetwas falsch.

 

Eigentlich wollte ich nur Caschys Post kommentieren, aber das Thema finde ich wirklich wichtig. Das ging es wohl etwas mit mir durch….  😉

 

Was denkt ihr darüber? Teilt diesen Post, kommentiert und sagt mir eure Meinung…Danke.


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