Ich bin der Wutbürger!

Veröffentlicht am von silberedition

Ich bin ein wütender Bürger. Ich bin ein besorgter Bürger. Wütend über die Dummheit und Ignoranz so vieler Menschen. Wütend über die Politik, wieso kommt da nichts oder nur so wenig?

Besorgt darüber, das sich die sozialen Netze, vor allem Facebook, zur Propaganda-Maschinerie dieser braunen Minderheit missbrauchen lassen.

Aber fangen wir mal ganz vorne an.

Wir haben eine Wirtschaftskrise hinter uns, unsere Regierung ist  „eine großen Koalition“, in Dresden rotten sich PEGIDA und NPD zusammen und von dort  wehen rassistische Parolen über das ganze Land.

Noch weiter vorne angefangen…

1925 bis 1930, Weltwirtschaftskrise gerade vorbei, große Koalition,  ein kleiner Österreicher führt die NSDAP von München über Braunschweig nach Berlin. Von Anfang an setz die Partei auf Propaganda, durch Parolen und auch Straßenterrorismus, sprich Einschüchterung.

Sieht irgendjemand Parallelen? Genau! Habe ich schon erwähnt, dass ich besorgt bin?

Menschen mit denen ich auf Facebook befreundet bin, klicken doch tatsächlich auf „gefällt mir“, wenn mal wieder ein fremdenfeindlicher Text/Bild/Spruch die Runde macht. Ich könnte kotzen. Familienväter, mit Reihenhaus in ländlicher Idylle finden es gut, gegen Flüchtlinge zu hetzen. Warum? Merkt Ihr denn nicht was Ihr da Unterstützt? Ich weiß, dass es falsch wäre Euch als Nazis zu beschimpfen, aber wie soll man Euch betiteln? Menschen mit unfassbarem und außergewöhnlichem Realitätsverlust? Keine Ahnung, aber ich schaffe es nicht mal mich für Euch fremd zu schämen. Pfui!

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Aktuell werden endlich auch die ersten Aufrufe gegen Facebook laut. Auch ich habe vor ein paar Wochen schon Seiten und Profile gemeldet, die rassistische Aussagen teilen und sogar zu Fremdenhass aufrufen. Facebook hat entsprechend geprüft und befunden, das alles in Ordnung sei und das nichts davon gegen die Facebook Verhaltensregeln verstößt, aber ich könne ja entsprechende Benutzer oder Seiten sperren.

Hut ab Facebook. Tolle Leistung, setzen, Sechs!

Inzwischen gibt es ja schon Posts, die Mark Zuckerberg aktiven Rassismus oder dessen Begünstigung vorwerfen. Das halte ich für Unsinn, gerade wo doch der Herr Zuckerberg eine gemischtrassige Ehe lebt.

Jetzt werde ich gerade wieder richtig wütend – „gemischtrassig“, ich glaube dieses Wort benutze ich zum ersten Mal in meinem Leben. Traurig, dass es einen Anlass dazu gibt. 

Facebook tue etwas. Zeige Flagge und beziehe Stellung. Natürlich mag auch ich keine Zensur, ich stehe absolut hinter der freien Meinungsäußerung (immerhin nehme ich mir ja auch das Recht meine Meinung öffentlich zu verbreiten) – das hat aber nichts mit Rassismus zu tun! Facebook willst du wirklich das Propaganda Ministerium für dieses Pack sein? Pack ist wohl jetzt amtlich erlaubt, denn so haben sie sich ja selbst beim Besuch der Kanzlerin betitelt.

Ich werde zumindest folgendes für mich und meine Timeline tun, ab dem Wochenende werde ich jeden entfreunden, der solche Texte, Bilder, Sprüche, Aufrufe und was auch immer unterstützend teilt oder liked. Und genau das solltet Ihr auch tun. Ich möchte mit solchen Menschen nicht befreundet sein, auch nicht „nur“ über Facebook. Ihr etwa?

Übrigens, liebe selbsternannte Dresdener Rassisten, ihr seid nichts anderes – Wirtschaftsflüchtlinge und deren Nachkommen. 1990 / 1991 waren Freunde und ich eine Woche zum Urlaub in Berlin. Während wir unser karges Azubi-Gehalt sparen und zusammenkratzen mussten, um auf einem Campingplatz zu flanieren – habt Ihr und Eure Vorfahren 100 DM Begrüßungsgeld und freie Fahrt mit der BVG spendiert bekommen. WIR haben es Euch gegönnt, während wir jede Fahrt bezahlen mussten.

Vor vier Wochen noch, gab es das große Thema Bundesstaatsanwalt vs. Netzpolitik.org, wir erinnern uns alle. Eigentlich wollte ich auch sofort was darüber schreiben, aber da schon auf allen Kanälen gefunkt wurde, habe ich es gelassen. Trotzdem habe ich natürlich „recherchiert“, unter anderem auch über die Generalbundesanwaltschaft. Auf der Internetseite findet man folgende Einführung in das Thema:

Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof ist auf dem Gebiet des Staatsschutzes die oberste Strafverfolgungsbehörde der Bundesrepublik Deutschland. Er übt das Amt des Staatsanwalts in allen schwerwiegenden Staatsschutzstrafsachen aus, die die innere oder äußere Sicherheit in besonderem Maße berühren.

Die innere Sicherheit wird durch politisch motivierte Delikte, insbesondere durch terroristische Gewalttaten, die äußere Sicherheit durch Landesverrat und Spionage tangiert. Zuständig ist der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof auch für die Verfolgung von Straftaten nach dem Völkerstrafgesetzbuch.

Auch nach mehrmaligem lesen dieses Textes, war es mir nicht Möglich das alles mit Netzpolitik.org zu verbinden. Dieser Themensumpf, um Pegida, NPD und Sachsen – das war das Thema, das wie der Titel eines 80er Jahre Horrorfilms, blutrot pochend vor meinem geistigen Auge erschien.

Bundesstaatsanw

Ich bin 44 Jahre alt. In meiner Kindheit und Jugend hingen in Sparkassen, Banken und Postfilialen noch die „Das Bundeskriminalamt sucht…“-Plakate, mit den Köpfen der RAF-Terroristen abgebildet darauf. Das waren Terroristen. Terroristen, kein selbsternannten Wutbürger! Bin Laden war kein besorgter Bürger. Aber seit 9/11 ist der Terrorismus nur noch den religiösen Motiven vorbehalten, warum? Hier wird der Staat angegriffen. Von innen.

Wieso nennt Ihr sie nicht endlich so? Ich fordere alle Medien auf, sie genau so zu nennen. Bemüht Wikipedia oder ein Lexikon Eures Vertrauens, es ist Terror! Es ist Terrorismus!

Das Ausüben von Terror zur Erreichung politischer, wirtschaftlicher oder religiöser Ziele nennt man Terrorismus.
Der Terror dient als Druckmittel und soll vor allem Unsicherheit und Schrecken verbreiten oder Sympathie und Unterstützungsbereitschaft erzeugen.[1]Terrorismus ist keine militärische Strategie, sondern primär eine Kommunikationsstrategie.
Quelle: Wikipedia

Es braucht hier mehr, als eine Bundeskanzlerin, die mit dem (untragbaren) Bundespräsidenten eine Dienstreise nach Heidenau unternimmt um dort zu äußern, dass sie sie die Demonstrationen als „Dumpf, beschämend und abstoßend“ empfindet.

DPA kommentierte  😉  ,
„Die Zeit der Zweifel ist vorbei, Merkel sympathisiert nicht mit diesen Personen!“
Quelle: Spiegel Spam

Nennt sie Terroristen. Wenn es zu Gewalttätigkeiten oder zu rassistischen Ausrufen auf einer Demo kommt, setzt ALLE Demonstranten für 24 Stunden fest.

Volles Programm, Erkennungsdienstliche Behandlung, eine Nacht in Haft (und diese am besten noch mit einer Aufwandsentschädigung in Form eines drastischen Bußgeldes). Natürlich wird das die Hardcore Idioten nicht schrecken, aber vielleicht die dumpfen Mitläufer.

Inzwischen sind wir schon so weit, das Prominente, die mit ihrem Namen Gutes tun wollen und diesen für Kampagnen und Ideen gegen diesen braunen Wahnsinn geben, angegriffen werden. Til Schweiger wird beschimpft und angegriffen – aber nicht etwa nur vom braunen Gesocks, sondern auch von Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes oder Hinterbänklern der Politik.

Natürlich ist es sehr peinlich, wenn da ein Schauspieler und Filmemacher daher kommt und den zuständigen Behörden zeigen will, dass es besser geht. Wie sieht das denn auch aus? Nach Realität eben.  Man muss ihn nicht mögen, aber bitte schön respektieren – für sein Engagement, das er an den Tag legt. Jogi Löw und Thomas D. unterstützen seine Ideen und steuern neben Ihren Namen auch noch Geld für die Gemeinnützige Stiftung bei. Gut so.

Danke an alle die sich beteiligen. Auch an die vielen Menschen, ob prominent oder nicht, die das tun und nicht ihren Namen veröffentlicht sehen wollen.

Während ich an diesem Artikel arbeite melden sich auch Joko und Klaas mit einem Video zum Thema. #mundaufmachen haben sie es gehashtagt, gefällt mir. Ja, die beiden sind Clowns, Medienhuren (nicht böse gemeint, aber für die Quote lass ich mir den Mund zu nähen?), aber sie zeigen Flagge. Sie machen eben den Mund auf!

Durch die Facebook Propaganda, scheint man alleine gegen den braunen Sumpf zu stehen, da ist es wichtig das sich gerade Prominente Menschen, entsprechend äußern.

Eben habe ich bei einer Freundin folgendes gelesen:

„Stellen die Menschen, die Flüchtlingsunterkünfte niederbrennen, damit automatisch den Antrag, soweit sie staatliche Unterstützung erhalten, aus dieser Art Programm ausgegliedert zu werden und im Fall einer Verhaftung oder gar Inhaftierung für alle Kosten aufkommen zu wollen. (Polizeieinsatz, Fahndung, Prozess, Gefängnis…)????
Bin verwirrt.“

Genau das meinte ich, wir brauchen Druck. Druck um die dumpfen Mitläufer zu stoppen.

Mercedes Benz in Stuttgart hat es durchgezogen und einem Azubi gekündigt der rassistische Kommentare veröffentlich hat. Gut so!

Auch die Arbeiterwohlfahrt aus Thüringen handelt konsequent und kündigt einer Mitarbeiterin nach diesem Post, zum Thema Flüchtlinge: „Dank meiner medizinischen Ausbildung wird keiner überleben„.

Inzwischen werden auch Hasskommentare mit Anzeigen, Prozessen und entsprechenden  Geldstrafen geahndet. Aber auch hier muss mehr getan werden. Von den Behörden und natürlich und insbesondere auch von Facebook und Google.

Ich gehöre seit 1994 zur Internetgemeinde und verbringe entsprechend viel Zeit im Netz – jetzt bin aber tatsächlich schockiert welchen Stellenwert „mein Internetz“ bei der Propaganda des braunen Sumpfes einnimmt.

Netzgemeinde erhebt Euch, schreibt gegen diese Vollpfosten! Entfreundet Sympathisanten und kommentiert Propaganda entsprechend. Warum sollte dieses Pack unter Klarnamen seine Hassbotschaften verbreiten können, ohne dass die breite Maße der Vernunft und Intelligenz dagegen steuert? Ich bin nur ein kleiner Hobbyblogger, aber ich habe das Internet – das WORLD WIDE WEB – hinter mir! Oder?

Teilen und weiterverbreiten ist natürlich unbedingt gewünscht, mein Internet ist bunt, nicht braun!

#BloggerfuerFluechtlinge ,  #mundaufmachen , #meininternetistbunt

Hier sind noch ein paar lesenswerte Links, zum Thema (Lügenpresse halt):

(Reihenfolge ist zufällig und ohne Bedeutung)

Ein Gedanke zu “Ich bin der Wutbürger!”

  1. Pingback: Und wieder mal PEGIDA | silberedition

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